Mit ChatGPT kam mit einem Schlag – nicht anders kann man es ausdrücken – Generative KI (GenAI) in die Unternehmen, aber auch in die privaten Haushalte. Was früher „googeln“ war, ist nun „gpten“, sprich die Befragung von ChatGPT. Die Interaktion mit der Maschine ändert sich dadurch grundlegend. Weil die Interaktion im Sinne von Frage-Antwort-Spielchen auch lebensnäher geworden ist, kann das die Nutzung von Business Intelligence (BI) und Analytics auf ein völlig neues Level heben. In einer Zeit, in der Daten das Herzstück unternehmerischer Entscheidungen bilden, ermöglicht es die Generative AI, Informationen nicht nur zu analysieren, sondern aktiv neue Erkenntnisse und Ideen zu generieren. Welch ein Wandel!
Business Intelligence und Analytics haben sich darauf konzentriert, historische Daten zu sammeln, zu integrieren und zu Analysezwecken Anwendern bereitzustellen. Losgelöst davon, dass immer Herausforderungen in den Bereichen Datenqualität ebenso wie bei den Verantwortlichkeiten und der Governance bestehen, schaffen solche Systeme durchaus eine Verbesserung der Entscheidungsqualität. Sie setzen aber auf bestehenden Daten auf und bereiten diese so auf, dass sie für Entscheidungsträger verständlich sind. GenAI bietet andere Möglichkeiten, mit System zu kommunizieren: eben Frage-Antwort-Nachfrage etc. und nicht nur das Starren auf Tabellen oder Diagramme. Das macht solche Systeme lebensnäher, da wir als Menschen letztlich so auch interagieren. Im Weiteren haben solche Systeme nun auch die Fähigkeit, bestehende Daten zu interpretieren und neue Daten zu erzeugen.
Die Verbindung von BI mit GenAI erlaubt es Entscheidungsträgern, nicht nur zu verstehen, was in der Vergangenheit passiert ist oder was gerade geschieht, sondern auch, mögliche Entwicklungen zu simulieren. Das ist insbesondere in der heutigen, immer volatileren Geschäftswelt von unschätzbarem Wert, da es den Alternativ-Raum von Entscheidungsträgern erweitern kann, um so zu qualitativ besseren Entscheidungen zu gelangen.
Doch wie bei jeder technologischen Neuerung gibt es auch hier Herausforderungen. Es beginnt bereits mit der Fragestellung, mit welchen Daten ein solches System trainiert wird – und ob überhaupt die Daten zur Verfügung stehen, um qualitativ hochwertige Modelle zu erzeugen. Die Integration von GenAI in bestehende BI-Systeme erfordert darüber hinaus nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein tiefes Verständnis der ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Datensicherheit, Transparenz und der verantwortungsvolle Umgang mit KI-generierten Ergebnissen sind Themen, die in den kommenden Jahren immer mehr in den Fokus rücken werden.
In der aktuellen BI-SPEKTRUM wollen wir genau diese Themen beleuchten. Unsere Autoren zeigen, wie führende Unternehmen bereits heute GenAI in ihre BI- und Analytics-Strategien integrieren, welche Potenziale es gibt und wo die Herausforderungen liegen. Wir bieten Einblicke in Best Practices und stellen Ihnen Expertenmeinungen zur Verfügung, die Ihnen helfen werden, den richtigen Weg für Ihre eigene Organisation zu finden.
Auch wenn jetzt noch nicht alles funktioniert und wie so oft erst langsam deutlich wird, welche Aufwände damit verbunden sind, wenn AI-Systeme eingeführt werden, so muss man doch erkennen: Die Zukunft der BI liegt in der Symbiose aus menschlicher Intuition und intelligenter maschineller Unterstützungsfähigkeit. Ob man nun möchte oder nicht, der Wandel hört nicht auf …