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Der Enterprise Java-Bücherwurm

Seit vielen Jahren genießt Java einen hervorragenden Ruf als Entwicklungsplattform für Geschäftsanwendungen. Begonnen hat diese Entwicklung mit der Java 2 Platform Enterprise Edition v1.0, die im Dezember 1999 erschien und deren Entwicklung bislang im modernen Jakarta EE 10 (2022) gipfelte. Java Enterprise besteht im Wesentlichen aus verschiedenen Applikationsservern und APIs, die sich Themen wie Webservern, Transaktionen, Serverkomponenten oder Servlets widmen, um nur einige Beispiele zu nennen.
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Michael Stal

Chefredakteur von JavaSPEKTRUM


  • 24.03.2023
  • Lesezeit: 2 Minuten
  • 104 Views

Seit 2002 existiert als leichtgewichtigere Alternative das Spring-Framework, das Konzepte wie Dependecy Injection, PO-JOs und aspektorientierte Programmierung unterstützt. Mittels Spring Boot lässt sich die Konfiguration von Spring-Anwendungen wesentlich einfacher bewerkstelligen, was es zu einer guten Methode für die Entwicklung von Microservices macht. Zu guter Letzt existiert seit einigen Jahren die Cloud-native Technologie, die sich das Entwickeln skalierbarer Anwendungen für Cloud-Infrastrukturen auf die Fahnen geschrieben hat.

Die verfügbaren Technologien, um Java-Enterprise-Anwendungen zu bauen, haben sich demnach in den letzten Jahrzehnten stark vermehrt und weiterentwickelt. Sie sind auf einem modernen Stand, der (fast) keine Wünsche offenlässt. Für Entwickler ist es deshalb angesichts der ständigen technologischen Evolution schwierig, immer auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben. Generalisten für diese Technologien dürften eine seltene Spezies darstellen. Stattdessen ist eine Spezialisierung auf Teilgebiete sinnvoll. Zu unüberschaubar erscheint der Dschungel der Enterprise-Frameworks. Das gleiche Bild ergibt sich bei der verfügbaren Literatur zu diesem Thema.

Wir haben uns deshalb die Mühe gemacht, ein paar empfehlenswerte Bücher herauszupicken, die Java im Enterprise adressieren. Natürlich können wir nur die Spitze des Eisbergs vorstellen, weshalb die Liste der hier vorgestellten Bücher keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

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Modernizing Enterprise Java
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Markus Eisele, Natale Vinto, Modernizing Enterprise Java – A Concise Cloud Native Guide for Developers, O’Reilly, 2021
introduction
Die Autoren Markus Eisele und Natale Vinto können Jahrzehnte von Erfahrung im Bereich Enterprise Java aufweisen. In ihrem Buch „Modernizing Enterprise Java” beschreiben sie die notwendigen Schritte, um Java-Geschäftsanwendungen hin zu cloudbasierten Anwendungen weiterzuentwickeln, die entweder auf Cloud-Infrastrukturen oder on-premise laufen. Am Anfang stellt das Buch umfangreiches Grundwissen zu Cloud-native Anwendungen zusammen, um dem Leser die notwendigen Grundkenntnisse zu vermitteln. Markus Eisele und Natale Vinto erläutern, wie sich Java-Enterprise-Spezifikationen nutzen lassen, um Anwendungen schrittweise zu einer Cloud-native Plattform umzuwandeln und zu migrieren. Dazu findet sich im zweiten Kapitel ein vollständiges Beispiel, das Microservices und unterschiedliche Java-Frameworks nutzt. Als wichtiges Thema erörtern sie des Weiteren, wie Entwickler geeignete Kandidaten für die Migration finden können. Dementsprechend zeigt das dritte Buchkapitel fundamentale Migrationsstrategien und einen Migrationspfad hin zur gewünschten Zielumgebung. Die Autoren erklären im vierten Kapitel wie eine Erweiterung „traditioneller“ Java-Anwendungen mithilfe von Containertechnologien und Kubernetes zu erreichen ist. Danach zeigt das Buch im fünften Kapitel, welche Muster und Werkzeuge hierfür zur Verfügung stehen. Während das sechste Kapitel näher auf das Lösen typischer Kubernetes-Aufgaben eingeht, folgt im siebten Kapitel eine Diskussion über das Entwickeln von Anwendungen mit dem Serverless-Paradigma. Markus Eisele und Natale Vinto geben dem Leser mit ihrem Buch eine hervorragende Informationsquelle an die Hand, um sich gezielt in die Thematik Cloud-native mit Java einzuarbeiten. Wer beabsichtigt, eigene Anwendungen in die moderne Zeit zu migrieren, dem sei das Buch wärmstens ans Herz gelegt.
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Rezepte für Jakarta EE 10
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Josh Juneau, Tarun Telang, Java EE to Jakarta EE 10 Recipes – A Problem-Solution Approach for Enterprise Java, 3rd Edition, Apress, 2022
introduction
Das Buch „Java EE to Jakarta EE 10 Recipes” fokussiert sich auf die aktuelle Version 10 von Jakarta EE. Wie aus dem Titel ersichtlich, liefern die Autoren Code-Snippets (Code-Schnipsel) für typische Problemstellungen bei Geschäftsanwendungen, denen Jakarta EE zugrunde liegt. Zunächst kommt grundlegendes Wissen über Anwendungsentwicklung mit Jakarta EE zur Sprache. Danach folgen detaillierte Betrachtungen über den Entwurf geeigneter Bedienoberflächen auf Basis von Jakarta Servlets, Jakarta Server Faces, Jakarta Server Pages und Eclipse Krazo, einer konkreten Implementierung von Jakarta MVC. Da Datenbanken eine zentrale Rolle in Geschäftsanwendungen spielen, beleuchten die Autoren verschiedene Technologien beziehungsweise Spezifikationen, darunter Jakarta Persistence, Jakarta NoSQL und natürlich Jakarta Enterprise Beans. Danach folgen wichtige Themen wie Dependency Injection, Context Injection und Jakarta RESTful Web Services. Da Testen eine herausragende Rolle bei Geschäftsanwendungen spielt, darf eine genaue Betrachtung dieses Themas nicht fehlen. Anhand von Jakarta Arquillion veranschaulichen Josh Juneau und Tarun Telang zum einen wie sich Testsuiten entwickeln lassen und zum anderen wie eine geeignete Testautomatisierung aussehen könnte. Zum Thema nachrichtenbasierte Kommunikation, um dadurch für lose Kopplung zu sorgen, kommen die Autoren ebenso wie zur Inbetriebnahme von mit Docker gekapselten Microservices auf Cloudumgebungen. Zu guter Letzt sprechen sie die wichtige aber oft stiefmütterlich behandelte Sicherheitsproblematik an und illustrieren dabei die Nutzung der Jakarta EE Security API. Wer sein Brot bereits mit Jakarta EE verdient oder in diese Thematik einsteigen möchte, dürfte von dem Buch profitieren. Die Autoren verstehen es, selbst komplexe Zusammenhänge verständlich zu erläutern. Dass sie über langjährige Erfahrung in dieser Thematik verfügen, zeigt sich deutlich. Und der Inhalt ihres Buchs wird dem Untertitel „A Problem-Solution Approach for Enterprise Java” in jeder Hinsicht gerecht.
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Hacking with Spring Boot
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Greg L. Turnquist, Hacking with Spring Boot 2.3 – Reactive Edition, Kindle, 2020
introduction
Greg L. Turnquist arbeitet für das Spring-Team von VMware und trägt dort nach eigenen Worten aktiv zur Entwicklung von Spring HATEOAS, Spring Boot, Spring Data R2DBC und Spring Session für MongoDB bei. Insofern ist er geradezu prädestiniert, über dieses Thema zu schreiben. Zwei seiner Bücher adressieren das Thema Spring Boot aus verschiedenen Perspektiven. Da ist zum einen der Blick auf die reaktiven Anteile von Spring Boot in „Hacking with Spring Boot 2.3 – Reactive Edition” und zum anderen die klassische Nutzung dieser Technologie in „Hacking with Spring Boot 2.4 – Classic Edition”. Ersteres Werk taucht in verschiedene Arten von Anwendungen ein. Zunächst beschäftigt es sich mit Webanwendungen und Datenzugriffen, beschreibt die notwendigen Entwicklerwerkzeuge und Testunterstützung, erläutert operationale Features und den Einsatz von Docker. Zudem illustriert Turnquist, wie sich Flaschenhälse mittels BlockHound aufspüren lassen, den Einsatz nachrichtenbasierter Kommunikation und das Thema Sicherheit. Das Buch beinhaltet also einen Rundumschlag um das Thema reaktiver Entwicklung mit Spring Boot. Was vielleicht auf dem ersten Blick wie ein unausgegorener Eintopf wirkt, ist in Wirklichkeit ein systematischer Einstieg in das Thema mit allen wichtigen technischen Aspekten. Die verwendeten, über GitHub verfügbaren Beispiele geben eine wichtige Hilfestellung, um das Thema praktisch nachzuvollziehen. Insofern bietet das Buch ein gutes Kochbuch zum Kredenzen eigener Anwendungen, beschränkt sich also nicht wie manch andere Bücher auf das Runterbeten von Spezifikationen. Schön ist, dass auch die klassische Edition des Buchs eine ähnliche Struktur und Qualität aufweist. Dort fehlt das Kapitel der Flaschenhalsanalyse mit BlockHound. Stattdessen wartet es mit einem Kapitel zu „GraalVM production support“ auf. Beide Bücher sind für Entwickler empfehlenswert, die sich mit Spring Boot beschäftigen wollen oder bereits beschäftigen.
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Hacking with Spring Boot
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Greg L. Turnquist
introduction
Hacking with Spring Boot 2.4 – Classic Edition, Kindle, 2021
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Was Sie schon immer über Spring wissen wollten
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Laurentiu Spilca, Spring Start Here: Learn what you need and learn it well, Manning, 2021
introduction
Ein großer Teil der in Java geschriebenen (Geschäfts-)Anwendungen nutzt das Spring-Framework. Während sich das weiter oben betrachtete Buch „Hacking with Spring Boot” auf Spring Boot konzentriert, betrachtet „Spring Start Here: Learn what you need and learn it well” die gesamte Familie von Spring-Technologien. Das Spring-Framework ist laut Wikipedia „ein quelloffenes Framework für die Java-Plattform, welches oft für Web-Anwendungen verwendet wird. Ziel des Spring Frameworks ist es, die Entwicklung mit Java/Java EE zu vereinfachen und gute Programmierpraktiken zu fördern. Spring bietet mit einem breiten Spektrum an Funktionalität eine ganzheitliche Lösung zur Entwicklung von Anwendungen und deren Geschäftslogiken; dabei steht die Entkopplung der Applikationskomponenten im Vordergrund“. Es unterstützt ein POJO-Modell, das mithilfe aspektorientierter Programmierung und Dependency Injection funktioniert. Laurentiu Spilca nennt drei Zielgruppen, die er adressieren möchte: Java-Entwickler, die in ihrer Arbeit Spring nutzen, Bewerber, die ein technisches Interview überstehen wollen, und Entwickler, die erfolgreich eine Spring-Zertifizierung überstehen möchten. Für diese drei Rollen liefert der Autor jeweils einen eigenen Fahrplan für die Buchlektüre. Hierbei fällt positiv ins Auge, dass das Buch über eine sehr gute Organisation und Struktur verfügt. Das Buch ist in zwei große Teile untergliedert. Das erste große Teil führt tiefgehend in das Spring-Framework ein. Im zweiten Teil behandelt Laurentiu Spilca vor allem Implementierungsaspekte, speziell in Hinblick auf Webanwendungen. Hier ist zum Beispiel von Spring Boot, Spring MVC, RESTful, Datenbankzugriffen und Transaktionen die Rede. „Spring Start Here: Learn what you need and learn it well” zeichnet sich dadurch aus, dass es einen pragmatischen Ansatz liefert und Konzepte leicht verständlich einführt. Die Beispiele basieren auf maven, weshalb die jeweiligen Projekte sich gut in unterschiedlichen IDEs verarbeiten lassen. Insgesamt hinterlässt das Buch einen sehr positiven Eindruck, nicht zuletzt, weil es sich deutlich von vielen anderen Spring-Büchern hervorhebt.
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Ein Kochbuch für Jakarta EE
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Elder Moraes, Jakarta EE Cookbook, 2nd Edition, Packt Publishing, 2020
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Elder Moraes beschäftigt sich seit über zwei Jahrzehnten mit Java und Java EE beziehungsweise Jakarta EE. In seinem Buch „Jakarta EE Cookbook” bietet er eine breite Sammlung von Codebeispielen, die verschiedene Aspekte von Jakarta EE abdecken. Jedes vorgestellte Rezept beginnt mit der Beschreibung von Voraussetzungen, gefolgt von einer Skizze der Lösung, einer Erläuterung, wie die Lösung funktioniert, und einer Referenz auf verwandte Aspekte beziehungsweise Lösungen. Genau genommen lassen sich die Rezepte als Micro-Patterns betrachten, die codezentrische Lösungen für wiederkehrende Problemstellungen liefern. Insbesondere folgenden Themen widmen sich die Buchkapitel: - neue Features und Verbesserungen, - Server-side Entwicklung, - Entwicklung von Diensten für JSON und RESTful, - Web-Anwendungen und Client/Server-Kommunikation, - Sicherheitsaspekte von Geschäftsanwendungen, - Reduzieren der Codeentwicklung mithilfe von Standards, - Installation und Verwaltung von Anwendungen auf wichtigen Jakarta-Applikationsservern, - leichtgewichtige Lösungen durch Microservices, - Nutzen von Multithreading, - ereignisgetriebene reaktive Anwendungen, - Cloud-Anwendungen und Container. Das Jakarta EE Cookbook eignet sich gut, um schnell Code-Beispiele für verschiedenste Aufgabenstellungen zu finden. Es bietet zu diesem Zweck über 60 Rezepte, mit deren Hilfe Entwickler Anwendungshürden gut überwinden können. Daher fungiert es als willkommener Begleiter für die Entwicklung von Jakarta-EE-Anwendungen. Nicht geeignet oder nur am Rande geeignet ist es für das Erlernen von Jakarta EE.
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Persistenz in Jakarta EE
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Luka Jungmann, Mike Keith, Merrick Schincariol, Massimo Nardone, Pro Jakarta Persistence in Jakarta EE 10 – An In-Depth Guide to Persistence in Enterprise Java Development, 4. Ausgabe, Apress, 2022
introduction
Was haben sämtliche Geschäftsanwendungen gemeinsam? Sie benötigen Lösungen zur Persistierung von Daten. Zum Glück gibt es einige Technologien in Jakarta EE, die sich mit diesem Thema beschäftigen. „Pro Jakarta Persistence in Jakarta EE 10” wendet sich an erfahrene Java-Entwickler, die zumindest Grundwissen über Jakarta EE aufweisen. Die vier Autoren erklären zunächst die Grundlagen relationaler Datenbanken, den Umgang mit ORM (Object Relational Mapping) und die verfügbaren Persistenzkonzepte in Java. Danach geht es immer mehr ins Eingemachte. So illustriert Kapitel 2 die Nutzung von Entities. Im dritten Kapitel ist von Geschäftsanwendungen die Rede, die Komponenten, CDI oder Transaktionen benötigen. Das nachfolgende Kapitel 4 steigt tief in die Thematik von ORM ein. Weitere Kapitel erläutern unter anderem Sammlungen von Entities, Entity Managers, Queries und viele weitere fortgeschrittene Konzepte. Nicht fehlen dürfen natürlich Packaging, Deployment und das Testen. Gelungen ist das Buch wegen seiner Überblicke über verschiedene Themen und der darauf folgenden vertieften praxisnahen Einblicke. So lässt es sich zugleich als Referenzhandbuch und als Tutorium einsetzen. Es gefällt auch wegen seiner guten Lesbarkeit und durchdachten Struktur. Das gilt, wie weiter oben erwähnt, für erfahrene Entwickler. Anfänger hingegen dürften Probleme haben, von „Pro Jakarta Persistence in Jakarta EE 10” zu profitieren. Der einzige Wermutstropfen des Buchs ist die Tatsache, dass die Beispiele ANT nutzen statt ein moderneres Projektverwaltungssystem wie maven oder gradle.
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Reaktive Anwendungen mit Java
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Clement Escoffier, Ken Finnigan, Reactive Systems in Java, O’Reilly, 2021
introduction
Reaktive Anwendungen sind zwar nicht auf Enterprise-Anwendungen beschränkt, bieten aber gerade für Geschäftsanwendungen ein erfolgversprechendes Paradigma. Sie versprechen Elastizität, schnelle Antwortzeiten und Robustheit, allesamt gute Gründe, um sich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen. „Reactive Systems in Java” setzt fortgeschrittene Kenntnisse in Java voraus, aber kein Grundwissen in reaktiven Anwendungen. Es ist somit eine gute Basis, um in reaktive Systeme einzusteigen. Als technologisches Fundament nutzen die Autoren Quarkus, von dem in JavaSPEKTRUM schon ein paarmal die Rede war. Zur Erinnerung: Quarkus ist ein Java-Stack speziell zum Entwickeln von Cloud-Anwendungen. Es handelt sich dabei auch um eine reaktive Technologie, die verteilte, parallele, fehlertolerante Dienste ermöglicht. Das Buch beschränkt sich nicht auf die Grundlagen von Quarkus, sondern illustriert auch diverse Muster und Best Practices. Die 13 Kapitel des Buchs sind in vier Teile untergliedert, deren erster sich allgemein mit reaktiven Systemen und danach speziell mit Quarkus befasst. Ein vertiefender Vorstoß in die Bestandteile reaktiver Systeme folgt im zweiten Teil. Teil 3 zeigt, wie sich konkret reaktive Anwendungen mithilfe von Quarkus kreieren lassen. Im abschließenden vierten Teil verbinden die Autoren die verschiedenen Aspekte von Quarkus. In einer Webseite auf GitHub hat Clement Escoffier die Code-Beispiele abgelegt, sodass Leser sie gut nachvollziehen können. Um die Beispiele kompilieren zu können, benötigen Java-Entwickler primär Quarkus beziehungsweise Kubernetes, maven und Docker, Node.js und die GraalVM oder eine OpenJDK-Distribution. Das Buch gefällt durch die unterhaltsame und verständliche Beschreibung der Konzepte reaktiver Systeme. Es ist daher auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
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MongoDB erfolgreich einsetzen
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Manu Sharma, Full Stack Development with MongoDB – Covers Backend, Frontend, APIs, and Mobile App Development using PHP, NodeJS, ExpressJS, Python and React Native, bpb, 2022
introduction
MongoDB ist ein in C++ geschriebenes, dokumentenorientiertes NoSQL-Datenbankmanagementsystem. Es besitzt Treiber und ORMs für verschiedene Programmiersprachen, darunter auch für Java. Da viele Geschäftsanwendungen mehrere Programmiersprachen einsetzen, eignet es sich auch hervorragend für die datenzentrische Integration diverser Anwendungskomponenten. Laut Wikipedia ist MongoDB die am weitesten verbreitete NoSQL-Datenbank, weshalb Entwickler zumindest Grundwissen darüber haben sollten. In seinem Buch „Full Stack Development with MongoDB” geht Manu Sharma darauf ein, wie Entwickler MongoDB für die Full-Stack-Entwicklung nutzen können. Wie gesagt, legt das Buch keinen Schwerpunkt auf Java, ist aber trotzdem als empfehlenswerte Literatur für Java-Entwickler prädestiniert. Als Entwicklungsplattform bietet sich in diesem Zusammenhang DataGrip an, eine auf IntelliJ basierende IDE mit Fokus auf Datenbanken. Das Buch startet mit den Konzepten sowohl für clientseitige als auch für serverseitige Entwicklung. In den Folgekapiteln stellt es Technologien und Konzepte vor und geht dazu immer mehr in die Tiefe. Zum besseren Verständnis erfolgt im Buch die Entwicklung von vier Anwendungen. Dadurch macht es die wichtigsten Aspekte einer Full-Stack-Entwicklung sichtbar. Besonders gefällt dabei die gute Einführung in die unterschiedlichen Konzepte und Technologien sowie deren Illustration anhand praktischer Beispiele. Wer Geld sparen möchte, besorgt sich die Kindle-Version, die mit lediglich € 6,88 zu Buche schlägt. Für diesen Preis ist das Buch ein Schnäppchen.
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Enterprise Application Patterns
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Martin Fowler, Patterns of Enterprise Application Architecture, Addison Wesley, 2012
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Auch wenn das Buch „Patterns of Enterprise Application Architecture” schon über ein Jahrzehnt auf dem Buckel hat, ist es auch heute noch sehr lesenswert. Zum einen gilt Martin Fowler als Koryphäe in Sachen objektorientierter Softwareentwicklung. Zum anderen sind die von ihm vorgestellten Muster für moderne Enterprise-Architekturen relevant. Sie gehören gewissermaßen zu den zeitlosen Werken und haben hohen Nutzen. Java-Entwickler genießen den Vorteil, dass die Code-Beispiele hauptsächlich Java nutzen, wozu sich .NET- beziehungsweise C#-Beispiele gesellen. Während der überwiegende Teil des Buchs aus der Feder von Martin Fowler stammt, enthält es auch spannende Beiträge anderer Experten, nämlich David Rice, Matthew Foemmel, Edward Hieatt, Robert Mee und Randy Stafford. Die vorgestellten Muster spannen einen weiten Bogen um so ziemlich alle Aspekte des Entwurfs von Geschäftsanwendungen. Sie gehen von Patterns für Geschäftsarchitekturen, über Muster zur Verwaltung und zum Zugriff auf relationale Daten, über Webanwendungen und Nebenläufigkeit bis hin zu Verteilungsstrategien. Während sich der erste Teil des Buchs um problemorientierte technische und architektonische Grundlagen kümmert, folgen im zweiten Teil die lösungsorientierten Patterns. Nicht alle erwähnten Technologien mögen heutzutage en vogue sein, aber die vorgestellten Grundkonzepte sind ausreichend allgemein. Beispiele hierfür sind die Abbildungen zwischen relationalen Datenentitäten und Objektmodellen, der Einsatz von MVC für Webanwendungen oder Nebenläufigkeit in Transaktionen. Martin Fowlers Buch ist ein Quell fruchtbarer Architekturkonzepte für Java-Anwendungen, der in keinem Bücherschrank fehlen sollte.
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Fazit

Wie bereits eingangs erläutert, gestaltet sich das Thema Enterprise Java ziemlich vielschichtig. Es ist geradezu ein Ding der Unmöglichkeit, über alle relevanten Themen den Überblick zu behalten, da sich Enterprise Java ständig und schnell weiterentwickelt. Es empfiehlt sich, zumindest einen groben Überblick der verschiedenen Technologien zu behalten, um dort Tiefenbohrungen vorzunehmen, wo sich gerade das aktuelle Projekt bewegt. Schließlich ist Enterprise Java nicht gleich Enterprise Java. Dazu gibt es einfach viel zu viele Frameworks, Anwendungsserver und APIs.

Die oben genannten Bücher können daher nicht die gesamte Spannbreite von Enterprise Java abdecken, geben aber Einblicke in verschiedene wichtige Facetten. Wir würden uns freuen, wenn Sie von der ein oder anderen Buchempfehlung profitieren. Sollten Sie ein Buch kennen, das Ihrer Meinung nach unbedingt in unserer Empfehlungsliste auftauchen sollte, würden wir uns über eine Nachricht sehr freuen.

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Michael Stal

Chefredakteur von JavaSPEKTRUM
Zu Inhalten

Prof. Dr. Michael Stal beschäftigt sich bei der Corporate Technology der Siemens AG mit Software- und Systemarchitekturen, Digitalisierung und KI. An der University of Groningen hält er Vorlesungen und betreut Doktoranden. Außerdem ist er Chefredakteur von JavaSPEKTRUM.


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