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„Cloud-Infrastrukturen – Das Handbuch für DevOps-Tipps und Administratoren“ von K. Welter und D. Stender

Die zweite Auflage des bei Rheinwerk erschienenen Buchs „Cloud-Infrastrukturen – Das Handbuch für DevOps-Tipps und Administratoren“ versucht, einen Überblick über die im Bereich der Cloud anzutreffenden Probleme und Werkzeuge zu geben.

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Tam Hanna

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  • 19.06.2025
  • Lesezeit: 4 Minuten
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Da die Autoren Kevin Welter und Daniel Stender nur Grundkenntnisse im Bereich Linux voraussetzen, dient der erste Teil des Lehrbuchs der Vorstellung unterschiedlicher Cloud-bezogener Begriffe. Neben der Unterscheidung zwischen IaaS (Infrastructure as a Servive), PaaS (Platform as a Service) und SaaS (Software as a Service) findet sich hier eine kurze Auflistung der Vor- und Nachteile, die sich ein IT-Verantwortlicher beim Deployment von Cloud-Services aller Arten ins Haus holt.

Im Bereich der Cloud-Programmierung bekommt man es mit Python und Go zu tun – auf rund 60 Seiten präsentieren die Autoren einen Überblick der beiden Sprachen, gefolgt von einer Kurzeinführung in Docker und Kubernetes. Wegen des eingeschränkten Umfangs kann dies keine Komplettvorstellung der jeweiligen Technologien sein, jedoch gelingt, zumindest nach Ansicht des Rezensenten, die Themenauswahl gut.

Drei plus zwei im Cloud-Bereich

Im Bereich der westlichen Cloud-Anbieter hat sich ein Triumvirat aus Amazon, Google und Microsoft etabliert. Der nächste Teil des Buchs ist die grundlegende Vorstellung der bei den verschiedenen Implementierungen zu erwartenden Vorgehensweisen. Anhand einiger praktischer Beispiele führt der Text das Handling der jeweiligen Kommandozeilenwerkzeuge vor. Lobenswert ist, dass die beiden Autoren den Blick „über den Tellerrand“ nicht vermeiden. Es finden sich – wenn auch kurze – Einführungen in die Verwendung von Digital Ocean und der von Hetzner verwalteten Cloud – zwei Produkte, die sich in Deutschland eines beständigen Marktanteils erfreuen und die Vorstellung verdienen.

Die Umsetzung der Prinzipien von IaaS setzt Methoden voraus, um die in der Cloud benötigten Elemente programmatisch zu generieren. Sowohl Amazon als auch Azure bieten hauseigene Technologien an; das vorliegende Lehrbuch spielt diese anhand von AWS CloudFormation, AWS CDK und Azure Resource Manager durch. Dann findet sich noch ein Abschnitt zum Einsatz von Terraform zur Beschreibung von Cloud-Ressourcen.

Die praktische Erfahrung lehrt, dass die Inbetriebnahme der physischen Serverinfrastruktur in den meisten Fällen nur die halbe Miete darstellt. Werte schafft das in der Cloud lebende System erfahrungsgemäß erst dann, wenn die jeweiligen Instanzen mit der zum Erledigen der Geschäftsaufgaben notwendigen Software bestückt sind.

Der Text präsentiert auch hier ein Triumvirat, und zwar von HashiCorp Packer, Cloud-init und Ansible. Die gleichrangige Vorstellung der verschiedenen Technologien hilft den Lesern dabei, ein Gefühl für die Möglichkeiten und Grenzen der individuellen Systeme zu bekommen und das für die vorliegende Aufgabe am besten geeignete Verfahren einzusetzen.

Professioneller Betrieb von Cloud-Infrastrukturen unter Berücksichtigung der Messbarkeit

Ungetestete oder schlecht überwachte Systeme sind klassische Schwachstellen, die mitunter erhebliche Kosten verursachen. Der letzte Teil des besprochenen Buchs wendet sich Lösungen zu, die den professionellen Betrieb von Cloud-Systemen sicherzustellen suchen.

Neben einer Vorstellung verschiedener Unittest-Systeme, die das korrekte Funktionieren der Cloud-Infrastruktur gewähren, findet sich eine detaillierte Besprechung des Prometheus-Ökosystems.

Den Abschluss bilden Kapitel, die auf die Nutzung der diversen Cloud-SDKs verschiedener Provider eingehen – insbesondere anhand des für Python-Entwickler in der AWS-Cloud vorgesehenen Boto3. Wie im Rest des Lehrbuchs liegt der Fokus auch hier darauf, den Lesern Grundwissen zur Verfügung zu stellen – Antworten auf Detailfragen eignet man sich erfahrungsgemäß schnell in der „Dokumentation“ an, wenn man über Grundlagenwissen verfügt.

Fazit

Dem Rheinwerk-Verlag gelingt in der zweiten Auflage die Quadratur des Kreises – das Buch verschafft einen Überblick der diversen Technologien, mit denen man es im Cloud-Bereich zu tun bekommt. Anhand dieser Informationen kann der Leser sich dann selbst weiter fortbilden – insbesondere für Einsteiger ein empfehlenswertes Buch, weil es trotz der vielen praktischen Übungen beiläufig lesbar bleibt.

Cloud Infrastrukturen

Cloud-Infrastrukturen – Das Handbuch für DevOps-Tipps und Administratoren
Kevin Welter, Daniel Stender
Seiten: 604
Verlag: Rheinwerk, 2. Auflage, 2025
ISBN: 978-3-367-10426-0
Sprache: Deutsch

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Tam Hanna

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Zu Inhalten

Tam Hanna beschäftigt sich mit der Programmierung von Mobilcomputersystemen und dem Design/Prototyping von Prozessrechnern und IoT-Systemen.


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